Exkurs: ADFC Fahrradklima-Test

Der Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert den ADFC-Fahrradklima-Test aus Mitteln zur Umsetzung...

Per Fragebogen konnten Teilnehmende von September bis November 2022 erneut beurteilen, ob beispielsweise Radwege im Winter geräumt wer-den oder ob sie sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Ergebnisse geben Verkehrsplaner*innen und politisch Verantwortlichen lebensnahe Rückmeldungen zum Erfolg ihrer Radverkehrsförderung und nützliche Hinweise für Verbesserungen.

Mit 45 Kommunen mit über 50 Teilnehmenden und 6.596 Antworten gab es beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 einen neuen Teilnahmerekord in Brandenburg. Die Bewertung dagegen stagniert wie in anderen Bundesländern auf einem niedrigen Niveau. Das Land schnitt mit Note 4 erneut schlecht ab.

Von den Brandenburger Kommunen erreicht Bad Wilsnack mit 2,72 einzig eine Bewertung von besser als befriedigend. Nur drei Kommunen konnten ihre Bewertung verbessern (Neuruppin, Königs Wusterhausen und Michendorf), in allen anderen Kommunen stagniert das Fahrradklima auf schlechtem Niveau: Von den 45 Kommunen, die es in die Auswertung geschafft haben, wurden mit 23 mehr als die Hälfte mit der Note ausreichend oder schlechter bewertet.

Besondere Kritikpunkte waren auch in diesem Jahr wieder die Verkehrssicherheit (Durchschnitt 4,1) und der Komfort (Durchschnitt 4,3).

Ein etwas besseres Bild ergab die Sonderbefragung zum ländlichen Raum. Insbesondere die Fragen zur eigenen Mobilität von Kindern und Jugendlichen schnitt mit 3,4 relativ gut ab. Für diese Gruppe ist das Fahrrad im ländlichen Raum oft die einzige Möglichkeit, eigenständige Mobilität zu leben. An vielen Stellen fehlen Radwege gänzlich: Nur an 15 Prozent der Brandenburger Landesstraßen gibt es straßenbegleitende Radwege. Dabei zeigen die Zahlen: Die Menschen fühlen sich im Mischverkehr unsicher (Note 4,4).

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