Warum Radverkehr? Die Vorteile des Radfahrens für Mensch, Umwelt und Wirtschaft
Für uns ist das Rad selbstverständlich Verkehrsmittel Nummer Eins. Aber es gibt auch viele gute Gründe dafür. Neun davon haben wir gesammelt die zeigen, warum sich Fahrradfahren für jeden Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft lohnt.
Grund 1: Förderung der lokalen Wirtschaft
Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist kauft öfter lokal ein. Auch wenn die Ausgaben pro Einkauf geringer sind, halten Radfahrer häufiger für Be-sorgungen an. Eine fahrradfreundliche Gestaltung von Innenstädten und die damit verbundene Erhöhung der Aufenthaltsqualität kann Leerstand reduzieren und die lokale Wertschöpfung steigern.
Grund 2: Volkswirtschaftlicher Gewinn
Die Folgen von Lärm, Feinstaub, Treibhausgas-emissionen sowie Flächenversiegelung betreffen uns alle. Hinzu kommen Stau- und Unfallkosten, die unser Gesundheitssystem belasten und zu Arbeitszeitausfällen führen. Dagegen überwiegen die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens die Unfallrisiken bei weitem.
1.200 Euro an Umweltkosten verursacht ein durchschnittlicher PKW im Jahr. Die Kosten dafür trägt die Allgemeinheit.5,6
Grund 3: Standortfaktor für kluge Köpfe
Besonders für junge und gut gebildete Menschen wird ein aktiver Lebensstil zunehmend zum neuen Statussymbol und in Indikator für Lebensqualität. Im Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte kann eine gute Radinfrastruktur und damit verbundene Möglichkeiten zur Naherholung ausschlaggebend sein.
Grund 4: Potential der Emissionsreduzierung
Der Verkehrssektor bleibt das größte Sorgenkind im Bereich der klimaschädlichen Emissionen. Trotz aller Bemühungen ist der Ausstoß zwischen 1990 und 2021 gemäß Umwelt-bundesamt um fast 50 % angestiegen. 31 % der Pendler würden auf das Rad umzusteigen, wenn es eine hinreichend gute Infrastruktur geben würde.3
Grund 5: Fahrradfahren macht Spaß!
Egal ob Elb-, Havel- oder Oderdeich – Spreewald, Bergbauregion oder zahlreiche Wald- und Seen-landschaft. Unsere Region ist vielfältig und bietet zahlreiche sehenswerte Perspektiven. Wer hier bislang nicht mit dem Rad unterwegs war, hat Brandenburg noch nicht erlebt!
Grund 6: Radfahren fördert die Gesundheit
Bewegungsmangel unterstützt in Verbindung mit ungesunder Ernährung die Entwicklung diverser Zivilisationskrankheiten. 2.000 an Gesundheitskosten werden jähr-lich gespart, wenn man regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit fährt.4
Grund 7: Unabhängige und individuelle Mobilität
Die erfolgreiche Volksinitiative „Verkehrswende Brandenburg jetzt!“ hat klar gezeigt: Es gibt einen großer Wunsch nach einem vielfältigeren Mobilitätsangebot. Niemand möchte von einem einzigen Verkehrsmittel abhängig sein. Radfahren ermöglicht auch Teilhabe. Die Hälfte der Brandenburger hat keinen Führerschein.7 Besonders für Kinder, Auszubildende, Studier-ende und von Armut betroffene Menschen spielt das Fahrrad für sie eine wichtige Rolle im Alltag und für soziale Teilhabe.
Grund 8: Das passende Angebot für die meisten Wege
Das Fahrrad ist das gesündeste, umwelt-schonendste und schnellste Verkehrsmittel. Über die Hälfte der in Brandenburg zurück-gelegten Wege sind kürzer als 5 Kilometer. 68% aller Wege sind unter 10 km und somit insbesondere für E-Bikes kein Problem.1
Grund 9: Der Radverkehr ist effizient
Das Rad benötigt wenig Fläche und die Infra-struktur kann kostengünstig entwickelt werden. Verstopften Innenstädten und Verkehrsadern können nur durch effektivere Flächennutzung entgegengewirkt werden. Während die Errich-tung eines einfachen PKW-Stellplatzes bereits bis zu 3.000€ kostet, könnten auf der selben Fläche zehn Fahrräder abgestellt werden.2,5
Quellen
1: MiD Mobilität in Deutschland, Regionalbericht Berlin-Brandenburg, 2017
2: Vergleich unterschiedlicher Flächeninanspruch-nahmen nach Verkehrsarten, zukunft-mobilitaet.net
3: Fahrrad-Monitor Deutschland 2021, SINUS
4: Umweltbundesamt, Wirtschaftliche Aspekte nicht-technischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr
5: Umweltbundesamt, Verkehr› Nachhaltige Mobilität › Radverkehr
6: Kraftfahrt Bundesamt, Verkehr in Kilometern - Inländerfahrleistung (VK)
7: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL), Zahlen des KBA