Radtourismus neu denken: Im Wettbewerb um die besten Köpfe für Brandenburg

Anlässlich der Internationalen Tourismusmesse ITB 2023 in Berlin fordert der ADFC Brandenburg den Radtourismus neu zu denken und das Potenzial des Fahrrads für die Wirtschafts- und Reiseregion in Brandenburg auszuschöpfen.

PRESSEMITTEILUNG
ADFC Brandenburg e.V.

 

Internationale Tourismusmesse ITB 2023 in Berlin

Radtourismus neu denken: Im Wettbewerb um die besten Köpfe für Brandenburg

 

„Unternehmer fragen unsere Wirtschaftsförderungen der Landkreise und uns heute, wie es um die Freizeitmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter bestellt sein wird, wenn wir mit ihnen über die Ansiedlung ihres Betriebes in Teltow-Fläming oder Potsdam-Mittelmark reden “, so Daniel Menzel, Geschäftsführer des Tourismusverband Fläming e.V.

Freizeit und Tourismus mit dem Fahrrad, aktuell Thema auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Berlin, entwickeln sich zum wichtigen Standortfaktor der Region. Im Wettbewerb um die besten Köpfe für Brandenburg sind sie von zunehmender Bedeutung.

Menzel weiter: „Gut ausgebildete Menschen können sich heute ihren Arbeitsplatz aussuchen. Immer wichtiger werden dabei die „sanften Faktoren“: Wie hoch sind die Freizeit- und Lebensqualität? Kann ich mit meiner Familie unkompliziert einen schönen Ausflug mit dem Rad machen?“
 

Das Potential nutzen!

Stefan Overkamp, Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg, fordert die konsequente Nutzung des Potentials: „Brandenburg bietet hervorragende Bedingungen für das Radfahren in Freizeit und Urlaub. Die einmalige Kombination von Kultur und Natur, mehr als 3000 Seen, über 10.000 Kilometer ausgebaute Radwege und ein vielfältiges Angebot an überregionalen und thematischen Radrouten sind einmalig in Deutschland. Mit diesem Pfund müssen wir wuchern!“
 

Allerdings wurde in der starken Ausbauphase der Infrastruktur vor etwa 20 Jahren konsequent auf die ländlichen Regionen gesetzt. Ziel war damals vor allem die Wertschöpfung im Radtourismus selbst. Overkamp weiter: „Die Wertschöpfung im Radtourismus mit wohl mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr für Brandenburg bleibt ein wichtiger Punkt. Aber es ist mehr drin. Dazu müssen wir unsere Konzepte anpassen.“

 

Vernetzung zum Ballungsraum

Was fehlt ist die attraktive Anbindung des Ballungsraums an die Radreiseregionen. „Wir haben in der Metropolregion Berlin allein 4,5 Mio. Menschen als Potential für Tagesausflüge. Aber ohne Auto kommt man von dort nur schwer in die Radreiseregionen. Im sogenannten „Speckgürtel“ sind die Radwege oft unattraktiv, werden direkt an den Hauptstraßen geführt. Bei der Anreise mit der Bahn sind die Züge übervoll“, so Overkamp.

Der ADFC Brandenburg fordert daher den konsequenten Ausbau der Anbindung der Metropolregion an das Umland mit attraktiven Radwegen von hoher Qualität. Die Radschnellverbindungen, die jetzt in Berlin als Verbindung des Zentrums mit den Außenbezirken geplant werden, müssen auf Brandenburger Seite konsequent weitergeführt werden.

Dazu Overkamp: „Es muss in Brandenburg nicht immer ein Schnellweg mit 4 Meter Breite sein, ein Zubringer tut es vielleicht auch. Wichtiger ist, dass man auch als Familie stressfrei durch den Speckgürtel radeln kann.“ Hier gibt es auch das meiste Potential für Synergien mit dem Alltagsradverkehr. Denn auch die Frage, ob und wie man seiner Arbeitsstelle mit dem Fahrrad gut erreichen kann, spielt eine zunehmend wichtige Rolle.

 

Investition in Brandenburgs Zukunft

Der ADFC Brandenburg macht das Thema Radtourismus zu einem Schwerpunktthema für seine Arbeit. Mit einem Leitbild hat er auf seiner Mitgliederversammlung einen Forderungskatalog beschlossen. Gute Infrastruktur, Qualitätsmanagement, Instandhaltung und Ausbau, ein vielfältiges Angebot und moderne Vermarktung sind die Themenbereiche, denen man sich widmen muss, um diese Chance für eine gute Zukunft des Standorts Brandenburg nicht zu verpassen.

 

Über den ADFC Brandenburg

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 220.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Radtourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

Der ADFC Brandenburg hat landesweit 3.700 Mitglieder und setzt sich für die Verkehrswende mit dem Fahrrad in Brandenburg ein. Vor Ort engagieren sich hunderte Mitglieder in 23 Orts- und Regionalgruppen des ADFC für die Verbesserung des Fahrradklimas.

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https://brandenburg.adfc.de/artikel/radtourismus-neu-denken-im-wettbewerb-um-die-besten-koepfe-fuer-brandenburg

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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