Umwelt- und Verkehrsverbände schließen sich zu Klimabündnis zusammen

Gemeinsam für mehr Klima- und Naturschutz in Brandenburg: In einer gemeinsame Pressemitteilung ruft ein breites Klimabündnis Politik und Wähler*innen zum entschiedenen Handeln auf.

Gemeinsame Pressemitteilung vom 7.9.2021

Die Klimakrise ist längst bei uns angekommen. Wir erleben ihre Auswirkungen hautnah: bei neuen Hitzerekorden und Dürreperioden, bei Waldbränden und bei Überflutungen. Mehr und mehr treffen uns extreme Wetterlagen mit Starkregen oder Stürmen. Zugleich schwindet die Artenvielfalt rapide in unserer Landschaft.

Auch der Weltklimarat warnt in seinem jüngsten Sachstandsbericht vor den drastischen Folgen der weiteren Erderwärmung. Um dem Klimaschutz noch mehr Gewicht zu verleihen, haben sich Klimaaktivist*innen von Fridays for Future und Extinction Rebellion, die Umweltverbände NABU und BUND sowie die Verkehrsverbände VCD und ADFC zu einem Brandenburger Klimabündnis Brandenburg zusammengetan.

Gemeinsam wollen sie den Klimaschutz auch in Brandenburg zum wahlentscheidenden Thema für Brandenburger und Brandenburgerinnen machen. Neben der Planung gemeinsamer Aktionen in den kommenden Wochen wird das Klimabündnis Brandenburg weiter Druck auf die Brandenburgische Politik aufbauen und die Aktivitäten beim Klimaschutz genau im Blick behalten. Denn die politischen Entscheidungsträger*innen müssen deutliche Verschärfungen in der Klimapolitik umsetzen. Hierfür sind grundlegende sektorenübergreifende Veränderungen und neue Rahmensetzungen wie beispielsweise in der Energie-, Verkehrs- und Landnutzungspolitik nötig.

„Wir sehen aktuell, dass die Politik ihre Verantwortung zur Bewältigung der Klimakrise immer noch nicht ernstnimmt. Eine Verantwortung, die sie gegenüber zukünftigen Generationen und vor allem den am stärksten betroffenen Menschen hat“, sagt Rahel Zimmermann, Klimaaktivistin bei Fridays for Future Brandenburg. „Daher fordern wir, dass Klima-, Ungerechtigkeits- und alle ökologischen Krisen in Brandenburg sowie weltweit konsequent gemeinsam bekämpft werden“.

Im Bereich Verkehrswende sieht das Klimabündnis Brandenburg den Schwerpunkt beim Fuß- und Radverkehr. „Klimaschutz braucht eine konsequente Verkehrswende. Nur mit einem klaren Vorrang für den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Verkehr, haben die Menschen eine alltagstaugliche Alternative zum eigenen Auto.“, so Anja Hänel, Geschäftsführerin des VCD Brandenburg. Christian Wessel, Vorstandsmitglied des ADFC Brandenburg, fügt hinzu: “Das Fahrrad trägt zu attraktiven, inklusiven und lebendigen Kommunen bei und hat sich in der Pandemie als krisenfestes Verkehrsmittel erwiesen. Zugleich ist die Hälfte aller Fahrten mit dem Auto kürzer als fünf, ein Viertel sogar kürzer als zwei Kilometer. Ein Großteil dieser Wege ließe sich problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Dafür gilt es, jetzt den Rahmen zu schaffen und wichtige Entscheidungen nicht länger aufzuschieben!"

In Brandenburg wird derzeit an der Erstellung des Brandenburger Klimaplans gearbeitet. Dieser soll eine verbindliche Klimaschutzstrategie mit einem Maßnahmenprogramm beinhalten und Brandenburg bis 2045 klimaneutral machen. „Als Klimabündnis Brandenburg werden wir uns dafür einsetzen, dass der Brandenburger Klimaplan dem Pariser Klimaabkommen gerecht wird. Auch in Brandenburg müssen wir uns an dem verbleibenden CO2 Budget orientieren, um die 1,5-Grad-Grenze noch zu halten", so Franziska Sperfeld, Vorsitzende des BUND Brandenburg. "Neben der Förderung der Erneuerbaren Energien und dem zügigen Kohleausstieg müssen dazu Moorschutz, Waldumbau und Änderungen in der Landbewirtschaftung vorangetrieben werden.“ 

Der Klimawandel macht die Berlin-Brandenburger-Region zu einer der am stärksten betroffenen Gebiete Deutschlands. „Die aufeinander folgenden trockenen Jahre haben sich sehr negativ auf von Wasser abhängige Lebensräume und Arten ausgewirkt, wie z.B. auf sensible Moorlebensräume, Erlen- und Eschen-Auenwälder oder extensiv genutzte Feuchtwiesen", sagt Christiane Schröder, Geschäftsführerin des NABU Brandenburg. "Es braucht auch ein Umdenken in der Land- und Wasserwirtschaft, um unsere Landschaft klimaresilienter zu gestalten und Lebensräume zu erhalten". Das Klimabündnis Brandenburg wird auch darauf drängen, dass in den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft der Klimaschutz und die Klimaanpassung die nötige Priorisierung erfährt.

Hinter dem Klimabündnis Brandenburg stehen mit den Mitgliedern und Aktiven der Verbände über 31.000 Brandenburger*innen für eine verantwortungsvolle Klimaschutzpolitik ein und werden gemeinsam auf eine entschiedene Klimapolitik in Bund und Land bestehen.

Ansprechpersonen für die Presse:

Filibert Heim, Fridays for Future Brandenburg: 0176-55506353

Anja Hänel, VCD Brandenburg: 0331- 201 55 60

Christian Wessel, ADFC Brandenburg: 0331-280 05 95

Franziska Sperfeld, BUND Brandenburg: 0331-703 997 01

Christiane Schröder, NABU Brandenburg: 0331- 201 55 76

Elizabeth Beukenhorst, Extinction Rebellion: potsdam@extinctionrebellion.de

Die Verbände stellen gern auf Wunsch einen Gastartikel zur Verfügung und stehen für ein Interview bereit.


https://brandenburg.adfc.de/artikel/pmklimabuendnisbrandenburg

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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